
Schiedsrichtergewinnung kennt keine Mauern – Pilotprojekt in der JVA Neustrelitz gestartet
Der Kreisfußballverband Mecklenburgische Seenplatte geht neue Wege in der Schiedsrichtergewinnung – und das ganz bewusst auch dort, wo man sie vielleicht nicht zuerst erwartet: hinter Gefängnismauern. Am Dienstag besuchten Marco Metschulat, Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses, und Ulf Krömer, Vereinsberater des Landesfußballverbandes Mecklenburg-Vorpommern, die Justizvollzugsanstalt Neustrelitz. Ziel: erste Gespräche für ein gemeinsames Projekt zur Ausbildung von Schiedsrichtern im Strafvollzug.
„Wir stehen landesweit wie auch im Kreis vor der Herausforderung, genügend Schiedsrichter für den Spielbetrieb zu gewinnen“, erklärt Marco Metschulat. „Deshalb müssen wir neue Zielgruppen ansprechen – und das bedeutet auch, unkonventionelle Wege zu gehen.“ Der Besuch in der JVA Neustrelitz war ein erster Schritt in diese Richtung.
Im Rahmen des Treffens am Dienstag überreichte Ulf Krömer eine Urkunde der DFB-Stiftung Sepp Herberger an die JVA. Die Stiftung unterstützt seit vielen Jahren Fußballprojekte im Strafvollzug und fördert die Resozialisierung durch Sport. Dieses Engagement soll nun mit einer konkreten Qualifizierungsmaßnahme für potenzielle Schiedsrichter in der JVA verbunden werden.
„Fußball kann Brücken bauen – auch hinter Gittern“, so Metschulat weiter. „Wir glauben daran, dass der Schiedsrichterweg für einige Inhaftierte eine sinnstiftende und zukunftsweisende Aufgabe sein kann. Gleichzeitig stärkt es den Fußball im Kreis – und das ist unser gemeinsames Ziel.“
Der Kreisfußballverband Mecklenburgische Seenplatte wird die weiteren Entwicklungen eng begleiten und hofft auf einen erfolgreichen Modellverlauf. Schon heute zeigt sich: Schiedsrichtergewinnung kann überall beginnen – wenn man bereit ist, neue Wege zu gehen.