Ein Stück Fußballgeschichte in der Kreisoberliga II: Frauen-Trio leitet torreiche Partie in Wesenberg

Wesenberg – Eine ganz besondere Ansetzung bot sich den Zuschauern am vergangenen Samstag in der Kreisoberliga II: Das Ligaspiel der Herren wurde komplett von einem weiblichen Schiedsrichtergespann geleitet. Und nicht nur das sorgte für Gesprächsstoff – auch sportlich hatte die Partie zwischen dem SV Union Wesenberg e.V. und dem PSV Röbel-Müritz einiges zu bieten.

Unter der souveränen Leitung von Schiedsrichterin Angela Glodek, unterstützt von Amanda Lukesch und Anna Victoria Brandt an den Seitenlinien, entwickelte sich ein munteres Spiel. In der ersten Halbzeit sah es noch nach einem Heimsieg für die Unioner aus – Wesenberg ging mit 1:0 in die Pause und präsentierte sich zunächst spielbestimmend.

Doch nach dem Seitenwechsel wendete sich das Blatt: Der PSV Röbel-Müritz zeigte sich deutlich entschlossener, kombinierte stark und nutzte seine Chancen eiskalt. Mit fünf Treffern in der zweiten Hälfte drehte das Team nicht nur das Spiel, sondern auch die Stimmung im Stadion. Wesenberg konnte nur noch einen weiteren Treffer nachlegen – am Ende stand ein verdienter 5:2-Sieg für die Gäste.

Trotz der sportlichen Intensität blieb die Begegnung insgesamt fair. Angela Glodek leitete das Spiel mit Übersicht und Fingerspitzengefühl, zeigte sieben Gelbe Karten, von denen drei erst in den Schlussminuten verteilt wurden. Für viele Zuschauer war es ein besonderes Erlebnis, eine solch selbstbewusste und kompetente Leistung eines weiblichen Gespanns in einem Männer-Spiel zu sehen. Auch von den Mannschaften gab es Lob: „Beide Mannschaften bescheinigten uns nach dem Abpfiff eine sehr gute Leistungen“, so Glodek. Auch Wesenbergs Stadionsprecher konnte sich nicht erinnern, dass er in den letzten 20 Jahren drei Schiedsrichterinnen in einer Begegnung gesehen zu haben.

Mit dieser Partie wurde nicht nur ein neues Kapitel in der Kreisoberliga aufgeschlagen, sondern auch ein deutliches Zeichen für mehr Vielfalt und Gleichberechtigung im Amateurfußball gesetzt. Ein Spiel, das in vielerlei Hinsicht in Erinnerung bleiben wird. Und auch die drei Frauen waren sich einig: „Gerne würde wir in dieser Konstellation auch noch weitere Spiele pfeifen“, freut sich das Frauen-Trio auf künftige Aufgaben zusammen.